Lyrik & Musik mit Bela Chekurishvili und Nestan Bagration-Davitashvili
KUNST!RASEN-Verein Sommerprogramm
Donnerstag, 25. Juli 2019, 19 Uhr
Bela Chekurishvili hat georgische Sprache und Literatur an der Universität Tbilisi (Tiflis) studiert. Sie arbeitete als Kulturjournalistin und auch als Lehrerin; zeitweise war sie auch eine begeisterte Alpinistin. Jetzt ist sie Doktorandin für Komparatistik an der Universität Tbilisi, zur Zeit studiert sie an der Universität Bonn.
Sie
ist
Autorin
von vier Gedichtbänden in Georgien, „2012 Fragen
an Sisyphus“ bei
Diogenes Tbilisi und zuletzt August 2017 „Detektor
der Nacktheit“ bei
Intelekti Tbilisi. Auch erschien 2016 bei Intelekti Tbilisi ein Band
mit Kurzgeschichten unter dem Titel „Rheinische
Aufzeichnungen“ auf
Georgisch.
2015
wurden vier Gedichte in der Sammlung „Aus
der Ferne – Neue Georgische Lyrik“ (Corvinus
Presse Berlin) erstmals in deutscher Sprache herausgebracht. Der
erste deutsche Lyrikband „Wir,
die Apfelbäume“ wurde
2016 bei Wunderhorn Heidelberg veröffentlicht. (Quelle: fixpoetry)
Über
ihr aktuelles Werk: „Barfuß“:
„Fortgegangen
bin ich ohne Rückfahrkarte…“ Die neuen Gedichte von Bela
Chekurishvili schöpfen aus der Radikalität des Aufbruchs – dem
Schritt aus der Enge des Vertrauten in die ungewisse Weite, den die
Dichterin aus Georgien mit ihrer Übersiedlung nach Deutschland
vollzogen hat. Schonungslos und direkt bilanzieren diese Verse Gewinn
und Verlust eines Lebens in zwei Welten, barfuß bewegen sie sich auf
Glatteis, Wiese und Asphalt, in den Erinnerungsräumen, die auf Fotos
aufleuchten. Die verblasste sowjetische Kindheit, Armut und Glanz der
Tifliser Wendejahre, destruktive Lieben, das Altern der Eltern –
all das wird in mitreißenden Rhythmen evoziert und in Gesang
verwandelt. Bis hin zur Beschwörung heidnischer Bräuche, die am
Ende wieder zum Gedicht führt: „das ist ja schließlich auch ein
altes Ritual, / Silbe mit Silbe zu verschwistern, / mit Wörtern zu
spielen, bis sie knistern.“ (Quelle: Wunderhorn)
Pressestimmen:
„Es
ist erstaunlich, wie es Bela Chekurishvili mit den Mitteln der Poesie
gelingt, ein genaues Porträt ihres Landes zu entwerfen.“ (Tanja
Dückers, Jungle
World)
„Breit
empfohlen.“ (ekz
Bibliotheksservice)
„Barfuß
besitzt Überraschungen und lässt sich nicht hetzen oder kirre
machen.“ (fixpoetry)
Nestan
Bagration-DavitashviliPianistin,
Sängerin, Komponistin
Aufgewachsen in einer bekannten georgischen Künstlerfamilie, wurde die Pianistin früh mit der Welt der Kultur konfrontiert, konnte viele Inspirationen in sich aufnehmen, sie verarbeiten und sich künstlerisch zügig weiterentwickeln.
Erste Auftritte im Alter von 5 Jahren. Sie studierte Klavier in Tbilisi, Georgien, an der Musikhochschule.
Im Alter von 16 Jahren bekam sie den Spezialpreis „Discovery of Festival“ beim Festival „Margarita 96“.
Als Stipendiatin des „Berklee College of Music“ in den USA komponierte Nestan Bagration-Davitashvili erste Werke.
Sie war Stipendiatin der von Yehudi Menuhin ins Leben gerufenen Organisation „Live Music Now“ und Stipendiatin eines DAAD-Stipendiums.
Kritiker und Veranstalter schrieben über sie:
„Wenn die Pianistin Nestan Bagration-Davitashvili auftritt, erleben wir, wie ‘Musikgrenzen’ von unseren Ohren überschritten werden, wie scheinbar unterschiedliche Musikgenres sich am Ende annähern, zueinanderfinden, oder auch auf ihre gemeinsame Basis zurückgeführt werden. Nestan Bagration-Davitashvilis Musik ist ein offenherziges Bekenntnis zu den Ursprüngen der Menschheit. Sie braucht weder Worte, Sätze noch eine besondere Sprache. Allein Silben genügen ihr, um all die menschlichen Emotionen zwischen Freude und Schmerz ausdrücken zu können.“
Gerade
ihrer umfassenden Ausbildung und geistiger Durchdringung wegen weiß
Nestan Bagration-Davitashvili genau, welche Wege bei Interpretation
und Musikschaffen zu gehen sind.
Ihre Analysefähigkeiten stehen
ihrer überwältigen Intuition in nichts nach. So hat sie in den
letzten Jahren ihren eigenen, persönlichen Stil entwickeln können,
der sich nur schwer festlegen lässt. So sind ihre Interpretationen
heute genreunabhägig, geprägt von hoher, mitreißender Intensität.
Zur Zeit lebt und arbeitet Nestan Bagration-Davitashvili in Berlin.